Die Digitalisierung verändert jetzt auch das B2B-Business: Die Generation der Millennials hält Einzug in die Einkaufsabteilungen – und sie nutzt wie selbstverständlich die neuesten Technologien. Diese bieten Effizienzsteigerungen und schaffen so Ressourcen für neue Aufgaben. Das Procurement steht damit vor einer Zeitenwende – die auch anbietenden Händlern Chancen eröffnet.
Lange Zeit fristete der Einkauf in der digitalen Transformation ein Schattendasein: Oftmals waren Unternehmen in erster Linie um Kostenkontrolle statt um Innovation bemüht, sie verwalteten eher, als dass sie gestalteten. Im Fokus digitaler Projekte standen Sales und Marketing – von Apps bis Online-Shops. Jetzt geht es um die Digitalisierung am anderen Ende der Wertschöpfungskette. Für Einkaufsleiter bedeutet das, sie können eine neue Ära in ihrer Abteilung einläuten: weg vom papiernen Prozess, hin zur digitalen Beschaffung.
Treiber der Digitalisierung im Einkauf sind nicht zuletzt die jungen Einkäufer: Die Millennials, geboren zwischen den frühen achtziger und den frühen neunziger Jahren, steigen nun nach und nach in Führungspositionen auf. Laut einer Studie von Merit sind mehr als 70 Prozent der 20- bis 35-Jährigen an Kaufentscheidungen für Produkte oder Dienstleistungen in ihren Unternehmen beteiligt. Ein Drittel gibt an, dass sie der alleinige Entscheidungsträger für ihre Abteilung sind. Sie sind mit dem Einkauf per App, mit der Kommentarfunktion und Produktrezensionen, mit einer großen Auswahl, transparenten Vergleichsmöglichkeiten und einer schnellen Lieferung groß geworden und tragen ihre B2C-Kundenerfahrungen in die B2B-Welt.
Die jüngste Analyse des Hackett Reports zeigt, dass globale Unternehmen ihre Kosten im Einkauf durch digitalisierte Prozesse um rund ein Viertel reduzieren könnten. Der sogenannte „tail spend“, also Käufe, die oftmals außerhalb formaler Beschaffungsprozesse stattfinden und nicht unmittelbar für die Produktion benötigt werden, lässt sich damit deutlich schlanker managen. Hier mögen nur bis zu 20 Prozent der Ausgaben entstehen, die aber meist auf 80 Prozent der Lieferanten aufgeteilt werden. Die Ausgaben sind daher oft diffus und schwer zu verwalten, weswegen Einsparungsmöglichkeiten oft übersehen werden. So profitiert beispielsweise ein internationales Reiseunternehmen, das mit Amazon Business zusammenarbeitet, von den schnelleren Abstimmungsprozessen, die E-Procurement möglich macht. Das Unternehmen schätzt seine Einsparungen auf 19 Prozent der gesamten Kosten – von der gesparten Zeit bei der Produkt-Recherche und -Auswahl über die Lieferung bis hin zu den Produktkosten. Das Beispiel zeigt, wie viel Potenzial für Unternehmen jeder Größe in der digitalen Beschaffung steckt. Sie hilft nicht nur dabei, Prozesse zu verschlanken und Kosten zu kontrollieren, sondern auch bessere Einkaufsentscheidungen zu treffen, da Produkte und Lieferanten einfacher verglichen werden können.
Wenn Einkäufer digital denken, sollten es Händler auch tun. Eine Möglichkeit für den unkomplizierten Einstieg in den B2B E-Commerce sind, wie im B2C-Geschäft auch, Online-Marktplätze. Amazon Business bietet hierfür einen guten Einstieg für große und kleine Händler sowie Hersteller. Sie können Geschäftskunden selbst ohne eigenen Vertrieb und eigene Logistik erreichen – und das international.
Die Entwicklung steht am Anfang, aber das Procurement ist aus dem Digital-Dornröschenschlaf erwacht: 23 der DAX-30-Unternehmen, 13 der 15 größten Universitäten und 14 der 15 größten Städte in Deutschland nutzen bereits Amazon Business als strategischen Baustein einer digitalen Beschaffung oder für spontane Einkäufe für die Firmenfeier. Dazu kommen Tausende kleine und mittlere Unternehmen, die die Chancen der digitalen Beschaffung ergriffen haben.