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Warum die Gen Z es nicht schafft, den nachhaltigen Einkauf in den Unternehmen voranzutreiben

Nachhaltigerer Einkauf ist eine unbestreitbare und positive Veränderung in der Verbraucherwelt. Aber wie sieht es am Arbeitsplatz aus? Lesen Sie mehr darüber, warum Gen Z-Mitarbeiter weniger wahrscheinlich nachhaltige Einkaufspraktiken anwenden.

„Bewusster Konsum“ ist in Europa inzwischen ein feststehender Begriff. Gesellschaftliche und ökologische Faktoren entscheiden heute, wie und wo wir einkaufen. Zwei Drittel (67 Prozent) der europäischen Verbraucher:innen achten darauf, Produkte zu kaufen, die in Herstellung und Verbrauch weniger belastend für die Umwelt sind.1 Die von Deloitte durchgeführte globale Studie Millennial and Gen Z Survey 2021 unterstreicht, dass vor allem jüngere Verbraucher:innen diesen Wandel vorantreiben: Die Gen Z, also Verbraucher:innen unter 25 Jahren, zeichnen sich besonders stark durch gesellschaftliches Engagement aus und nennen den Klimawandel ihr aktuell größtes Anliegen.2

 

Zumindest im Privaten geht der Trend also immer mehr zum nachhaltigen Einkaufen. Aber wie halten es die Unternehmen? Gerade verlässt die Mehrheit der Gen Z die Schulen und tritt in die Arbeitswelt ein. Da liegt die Vermutung nahe, dass sie ihr umweltbewusstes Einkaufsverhalten in die Unternehmen tragen. Doch das scheint nicht immer der Fall zu sein.


Unsere Ergebnisse:
Das Dienstalter macht den Unterschied

Amazon Business hat im vergangenen Jahr 5.000 Arbeitnehmer:innen in Frankreich, Italien, Deutschland, Spanien und Großbritannien zum Thema „Nachhaltiger Einkauf“ in ihren Unternehmen befragt. Das Ergebnis: Die Gen Z ist in diesem Bereich nicht so führend, wie man es erwarten würde. Mitarbeiter:innen ab 35 Jahren sind genauso häufig wie die Befragten der Gen der Meinung, dass die Nachhaltigkeit von Produkten ein zentrales Thema sein sollte (47 Prozent). Und 31 Prozent der Mitarbeiter:innen ab 55 Jahren sind bereit, bei ihren Kaufentscheidungen regelmäßig Nachhaltigkeitsfaktoren zu berücksichtigen. Bei den 18 bis 34-jährigen Befragten sind es hingegen
lediglich 26 Prozent.

 

Es zeigt sich also, dass persönliche Überzeugungen in Sachen Nachhaltigkeit bei der Arbeit auf der Strecke bleiben. Das kann unterschiedliche Gründe haben: Etwa weil Unternehmen an veralteten Einkaufspraktiken festhalten oder die Unternehmensrichtlinien bezüglich eines gesellschaftlich verantwortungsbewussten Einkaufs unklar sind. Außerdem haben Mitarbeiter:innen außerhalb der Führungsteams oft keine Entscheidungsbefugnisse.

 

Fehlen nachhaltige Einkaufspraktiken, hängt das also nicht unbedingt mit dem Alter der Angestellten zusammen. Dies zeigt sich auch darin, dass leitende Angestellte eher dazu neigen, Nachhaltigkeit in ihre Entscheidungsfindung einzubeziehen (42 Prozent) als ihre jüngeren Kollegen (26 Prozent). Es gibt also einen deutlichen Unterschied zwischen denjenigen, die Nachhaltigkeitsstrategien festlegen und denjenigen, die diese befolgen sollen.

 

Dabei ist das Fehlen von nachhaltigeren Einkaufspraktiken bei den jüngeren Mitarbeiter:innen nicht auf einen Mangel an Engagement zurückzuführen. Die Umfrage zeigt deutlich, dass fast die Hälfte aller europäischen Mitarbeiter:innen der Meinung ist, dass die Verbesserung von Nachhaltigkeitspraktiken in den Beschaffungsabteilungen höchste Priorität haben sollte. Allerdings wissen rund 70 Prozent der Befragten gar nicht, welche Richtlinien für einen gesellschaftlich verantwortlichen Einkauf in ihrem Unternehmen existieren. 41 Prozent kennen überhaupt keine ihrer Unternehmensrichtlinien. Und nur 14 Prozent trauen sich überhaupt zu, für ihr Unternehmen nachhaltiger einzukaufen.

 

Wer kann also weiterhelfen? Nur der Einkauf eines Unternehmens weiß, welche Produkte gekauft werden müssen – und auf welche Nachhaltigkeitsmerkmale dabei geachtet werden sollte. Dieser Unternehmensbereich ist also in der Pflicht, einen nachhaltigeren Wareneinkauf voranzutreiben.

 

Mit dem Einsatz der richtigen digitalen Tools zum Monitoring und zur Steuerung des Einkaufs kann eine solche Veränderung gelingen – die dann im ganzen Unternehmen kommuniziert werden kann, um Mitarbeiter:innen in allen Bereichen zu motivieren.  

 

Der Einkauf nachhaltigerer Produkte 

 

Es ist eine Herausforderung, Einkaufsstrategien von Grund auf zu ändern. Zu Beginn sollte man wissen, wo nachhaltigere Waren zu finden sind. Laut unserer Studie glaubt ein Viertel der Mitarbeiter (24 Prozent), dass bessere und innovative Technologien helfen könnten, mit den Nachhaltigkeitszielen übereinstimmende Alternativen zu bestehenden Bestellungen zu finden.

 

Für Amazon Business-Kund:innen gibt es die Möglichkeit, mit dem Climate Pledge Friendly Programm nachhaltiger einzukaufen. Über Filter- und Automatisierungsfunktionen werden dabei Produkte mit Nachhaltigkeitszertifikaten angezeigt – und die Kund:innen können passende Produkte viel Schneller finden. Dieses Jahr haben Unternehmen das Tool hauptsächlich für die Ausstattung von Büro- und Heimarbeitsplätzen genutzt – und in ganz Europa wurden Millionen Monitore mit TCO-Zertifizierung gekauft, das ist die weltweit führende Nachhaltigkeitszertifizierung für IT-Produkte.

 

Die meisten Kund:innen nutzen Climate Pledge Friendly, wenn sie nach technischen Produkten suchen oder größere Anschaffungen planen. Nur selten wird es beim Einkauf von alltäglichen Produkten genutzt – obwohl es einen großen Unterschied machen würde, etwa bei den Millionen Packungen Kaffee oder Toilettenpapier auf eine umweltfreundliche Verpackung zu achten. Mit Climate Pledge Friendly ist es einfach, Kaffee von einem zertifizierten klimaneutralen Hersteller oder Toilettenpapier einer als Compact by Design zertifizierten Marke zu kaufen. Compact by Design ist eine von Amazon geschaffene Zertifizierung zur Kennzeichnung von Produkten mit einem effizienteren Design – die sich deswegen besser verpacken lassen und beim Versand weniger Kohlenstoffemissionen verursachen. 

 

Klare Unternehmensrichtlinien sind entscheidend

 

Soll sich der Wareneinkauf ändern, braucht es klare Unternehmensrichtlinien, an denen sich alle Mitarbeiter:innen orientieren können. Unsere Umfrage hat gezeigt, dass konkrete Richtlinien entscheidend für die Angestellten sind, um gesellschaftlich verantwortungsbewusste Einkaufsentscheidungen zu treffen (25 Prozent). Jedoch weiß fast jede:r Dritte (30 Prozent) gar nicht, welche Richtlinien in Bezug auf Nachhaltigkeit im Unternehmen gelten. Diese Richtlinien müssen
zukünftig besser kommuniziert werden.

 

Durch die Digitalisierung der Beschaffungsprozesse können Unternehmen auf Tools zugreifen, die einen gesellschaftlich verantwortungsbewussten Einkauf standardisieren – und Änderungen im gesamten Betrieb kommunizieren.

 

Das Guided-Buying-Tool von Amazon legt zum Beispiel klare Parameter für den Einkauf durch Mitarbeiter:innen fest. So können Unternehmen die Ausgaben ihrer Mitarbeiter:innen und die Einhaltung von Compliance-Vorgaben überprüfen und wenn nötig, auf Produkte oder Lieferant:innen aufmerksam machen, die besser mit den Nachhaltigkeitswerten des Unternehmens zusammen passen.

 

Außerdem können Führungskräfte damit Richtlinien erstellen, nach denen Climate Pledge-Friendly- zertifizierte Produkte gekennzeichnet werden – und die Mitarbeiter:innen können diese Produkte mit gutem Gewissen einkaufen.

 

Messung und kontinuierliche Verbesserung

Natürlich ist die Entwicklung und die erfolgreiche Umsetzung eines nachhaltigeren Einkaufs ein fortlaufender Prozess. Neben den oben genannten Veränderungen dürfen die Unternehmen aber nicht vergessen, ihre Erfolge und auch ihre Rückschläge regelmäßig zu messen und zu bewerten – nur so können sie eine kontinuierliche Verbesserung anstreben. Oft scheitern Unternehmen leider genau an diesem Punkt.

 

Zwar sind sich die Verantwortlichen im Einkauf ihrer tragenden Rolle bei der Erreichung der Nachhaltigkeitsziele des Unternehmens bewusst. Doch wer einen unternehmensweiten Wandel herbeiführen will, muss auch die Mitarbeiter:innen in anderen Unternehmensbereichen schulen.

 

Wie bei der Kommunikation der Unternehmensrichtlinien können digitale Tools auch dafür genutzt werden, die Ergebnisse zu kommunizieren, die durch neue Richtlinien erzielt wurden. Die Datenanalyse von Amazon Business zeigt den Nutzer:innen, wo, wann und wie Produkte eingekauft wurden und gibt außerdem Einblicke in die Ausgaben für zertifizierte Produkte und in alle Lieferkettenvorgänge. Mit diesen Informationen können Einkaufsleiter (Chief Procurement Officers, CPO) umfassende Berichte erstellen, um ihre Ergebnisse hinsichtlich der Nachhaltigkeitsziele zu analysieren und zu veranschaulichen. So können die Berichte im Unternehmen verbreitet werden und als Grundlage für weitere Veränderungen dienen.

 

1 https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/cs/ip_21_1104
2 https://www.deloitte.com/global/en/about/people/social-responsibility/millennialsurvey-2021.html

 

 

 

 

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