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So berechnen Sie die Fixkosten Ihres Unternehmens

Wie rentabel ist mein Unternehmen? Um diese Frage zu beantworten, ist es nötig, seine Fixkosten zu kennen – und richtig zu berechnen.

Per Definition handelt es sich bei Fixkosten um eine Kostenart, die Teil der Gesamtkosten eines Unternehmens sind und in einer bestimmten Rechnungsperiode gleich bleiben. Ganz gleich, wie Ihre aktuelle Auftrags-, Beschäftigungslage oder Auslastung ist – die Fixkosten fallen unveränderlich in einem bestimmten Rhythmus an. Sie sind zudem eines der wichtigsten Elemente in jeder Unternehmensbuchhaltung, da man anhand dieser erkennt, wie rentabel und effizient ein Unternehmen ist. Gerade für Start-ups, die noch in der Gründungsphase und auf der Suche nach Geldgeber:innen sind, spielen Fixkosten eine große Rolle. Denn sollten die Betriebsausgaben zu hoch sein, könnte Ihr Projekt als riskante Investition angesehen werden. Umso wichtiger, dass Sie die Ausgaben Ihres Unternehmens sowie die Formel zur Berechnung kennen, diese analysieren und letztlich optimieren können.

 

Wie sich fixe Kosten zusammensetzen

Da fixe Kosten je nach Branche variieren, lässt sich keine allgemeingültige Liste erstellen. Nichtsdestotrotz gibt es einige Fixkosten, die in nahezu jeder Firma anfallen. Einige Beispiele hat das Team von Amazon Business nachfolgend für Sie aufgelistet:

  • Miete: Genau wie für die eigenen vier Wände müssen für ein Bürogebäude, Produktionsstätten oder Coworking-Spaces regelmäßig Mietkosten gezahlt werden. Gut zu wissen: Kosten, die konstant sind, plötzlich sprunghaft ansteigen oder sinken und in neuer Höhe konstant bleiben, nennt man sprungfixe Kosten. Entstehen können diese durch eine Mieterhöhung oder -minderung.
  • Nebenkosten: Neben der Miete zählen selbstverständlich auch die Kosten, die direkt vor Ort anfallen, zu Ihren festen Kosten. Sprich Kosten für Wasser, Strom, Gas, Internet, Telefon et cetera. Achtung: Wasser und Strom, die Ihr Unternehmen für die Produktion benötigt, sind keine Fixkosten.
  • Personalkosten: Dazu zählen Gehälter und Löhne von allen Arbeitnehmer:innen sowie von Arbeitgeber:innen. Sollten Sie nur gelegentlich auf Selbstständige, Berater:innen oder Ähnliches zurückgreifen, dürfen Sie diese Gehälter nicht in den Fixkosten berücksichtigen.
  • Steuern, Sätze und Zahlungen: Hierzu zählen Ausgaben wie die Wirtschaftssteuer, Mehrwertsteuer, Einkommensteuer, Körperschaftssteuer, Immobiliensteuer sowie alle anderen Steuern, die zur ortsansässigen Steuerpflicht gehören. Auch Zahlungen an die Sozialversicherung müssen Unternehmen hier berücksichtigen. Obwohl einige Kostenstellen in diesem Teilbereich jährlich oder pro Quartal gezahlt werden, kann es hilfreich sein, diese anteilig auf den jeweiligen Monat zu ermitteln.
  • Externe Dienstleistungen: Diese Kategorie umfasst alle externen Dienstleistungen, die Sie für Ihr Unternehmen in Auftrag gegeben haben – und die sich regelmäßig wiederholen. Beispielsweise Reinigungs-, Management-, Rechts-, Buchhaltungs- oder Sicherheitsdienstleistungen.
  • Amortisationen: Hierunter versteht man Zahlung von Schulden, die für den Kauf hochwertiger Produkte wie zum Beispiel einer zusätzlichen Maschine entstanden sind.

Übrigens: Fixe Kosten sind gleichzeitig auch immer Gemeinkosten. Also Kosten, die keinem Produkt direkt zugewiesen werden können.

 

Fixe Kosten versus variable Kosten

Ebenso wichtig wie die fixen Kosten sind die variablen Kosten. Denn aus beiden Summen setzen sich die Gesamtkosten eines Unternehmens zusammen. Doch worin genau unterscheiden sich diese? Um Ihnen den Unterschied zu verdeutlichen, sind nachfolgend drei anschauliche Beispiele aufgelistet:

  • Logistikunternehmen: Fixe Kosten sind hier der Fuhrpark sowie das Gehalt der Fahrer:innen, zu den variablen Kosten zählt hingegen der Treibstoff.
  • Pizzeria: Fixe Kosten sind auch hier wieder das Gehalt der Pizzabäcker:innen, variable Kosten dagegen die Zutaten für den Teig sowie den Belag.
  • Onlineshop: Als fixe Kosten fällt hier der Wareneinkauf an, variable Kosten stellen beispielsweise Onlinewerbung, Gebühren für das Hosting oder das Zahlungssystem dar.

Im Gegensatz zu fixen Kosten sind die variablen Kosten veränderlich und hängen von der Produktionsmenge und dem Aufwand ab. Deswegen zählen das Wasser und der Strom, die die Produktion benötigt, zu variablen Kosten. Einen Sonderfall bilden übrigens Abschreibungen, sprich Wertminderung bei Vermögensgegenständen. Denn je nachdem, ob sie linear und auf Grundlage der voraussichtlichen Nutzungsdauer abgeschrieben werden oder nach Betriebsstunden oder Laufzeit, sind sie fixe oder variable Kosten.

 

So ermitteln Sie die fixen Stückkosten

Sie wissen nun was fixe Kosten sind, woraus sich diese zusammensetzen und wie sie sich von variablen Kosten unterscheiden. Doch wie werden sie eigentlich ermittelt? Die Berechnung erfolgt durch die Subtraktion der variablen Kosten von den Gesamtkosten. Folgende Formel wird dafür verwendet: Fixkosten = Gesamtkosten - variable Kosten. Um einen der anderen beiden Werte zu errechnen, wird die Formel einfach nach der gesuchten Größe aufgelöst.

 

Bleiben wir einmal bei der Pizzeria: Bei der Herstellung entstehen variable Stückkosten von einem Euro. In der Regel werden pro Monat 3.000 Pizzen gegessen. Die Miete des Restaurants liegt außerdem bei 1.500 Euro pro Monat. Um nun auf die fixen Stückkosten zu kommen, geht man folgendermaßen vor: kf = Kf / x. Oder anders gesagt: Zur Berechnung der fixen Stückkosten (kf) teilt man die gesamten Fixkosten (Kf) durch die Anzahl der hergestellten Produkte (x). Mit den Werten der Pizzeria ergibt das: kf = 1.500 / 3.000. Die festen Stückkosten liegen demnach bei 50 Cent. Zusammen mit den variablen Kosten von einem Euro pro Pizza ergeben sich Herstellungskosten von 1,50 Euro pro Pizza. Damit die Kosten der Pizzeria gedeckt werden und sie einen Gewinn erwirtschaftet, sollten Unternehmer:innen ein Verkaufspreis von mindestens 1,50 Euro ansetzen.

 

Break-even-Point und Deckungsbeitrag

Aber woher weiß man, ab wann ein Unternehmen Gewinne erzielt – oder erzielen kann? Dafür muss man den Break-even-Point und den Deckungsbeitrag kennen. Beide Begriffe werden meist im Zusammenhang mit den fixen Kosten genannt. Mit Hilfe des ersteren errechnen Sie den genauen Punkt, an dem Ihr Unternehmen genau so viel Umsatz macht, wie Kosten entstehen. Ab diesem Punkt erzielt Ihre Firma demnach Gewinne. Berechnen lässt sich der Break-even-Point folgendermaßen: Absatzmenge = fixe Kosten / (Verkaufspreis - variable Stückkosten). Um zu ermitteln, ab wann Sie Gewinn machen, nutzen Sie die Deckungsbeitragsrechnung. Durch sie lässt sich bestimmen, welches Produkt am meisten zum Gewinn beiträgt. Gerechnet wird in diesem Fall so: Deckungsbeitrag = Umsatz - Wareneinkauf. Den Gewinn berechnen Sie nun, indem Sie vom Deckungsbeitrag die Fixkosten abziehen. Ist der Gesamtdeckungsbeitrag höher als die Fixkosten, macht Ihre Firma Gewinn.

 

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